Helfen

Werde Tierschützer! Hilf Wildtieren über den Winter, unterstütze sie bei der Nistplatzsuche, rette Tiere in Not, setz Dich für den Erhalt ihres Lebensraums ein, werde aktiv! Hier findest Du ein paar Beispiele dafür, was Du selbst tun kannst, um Natur und Wildtiere zu schützen.

Hilf Igeln über den Winter!
Vögel füttern, aber richtig!
Wasservögeln helfen
Lass Blumen blühen!
Spatzen retten
Bring die Natur in die Schule!
Beseitige gefährlichen Müll!
Geld sammeln
Eichhörnchenhilfe
Vogelnistkästen bauen
Vogelschlag verhindern
Den Rotmilan retten
Wildbienenhaus aufstellen
Schmetterlingshaus aufstellen
Biotope schaffen
Ameisen schützen
Erste Hilfe

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Hilf Igeln über den Winter!

Igel leben oft in der Nähe von Menschen, in Parks oder auch unter Sträuchern und Hecken im Garten. Dafür ist es wichtig, dass der Garten nicht ständig gemäht und Laub liegen gelassen wird. Zumindest am Rand bei den Hecken sollte der Garten ein bisschen wilder sein.

Ab November halten Igel Winterschlaf, doch bevor sie sich einigeln, müssen sie ordentlich Gewicht zulegen. Hast Du einen Igel gesichtet? Dann kannst Du ihm dabei helfen, indem Du eine Futterstelle anlegst. Darin legst Du einfach abends etwas Katzenfutter mit ein paar Haferflocken vermischt, ein hartgekochtes Ei oder ein Rührei, aber – ganz wichtig – ungewürzt. Keine Milch und kein Obst! Damit nicht andere Tiere sich bedienen, ist es besser, eine kleine Kiste mit einem bierdeckelgroßen Eingang zu bauen. Morgens musst Du die Futterstelle aber wieder gründlich sauber machen.

Für den Winterschlaf brauchen die Igel ein sicheres Plätzchen. Auch dabei kannst Du helfen. Am liebsten verkriechen sie sich unter einem Haufen aus Ästen, Laub und Zweigen. Leg eine solche Ecke für Igel im Garten an, auch Steinhaufen oder andere Hohlräume aus Stein und Holz können als Winterquartier dienen.

Es gibt fertige Igelhäuschen zu kaufen, man kann aber auch leicht eines selber bauen. Es sollte etwa 30 mal 40 Zentimeter groß sein und eine Öffnung von 10 mal 10 Zentimetern haben. Das Dach muss regendicht sein, einen Boden braucht es nicht. Einfach etwas Sand darunter tun und ein wenig Heu hineinlegen. Stelle es an einen ruhigen, dunklen Ort am Rand des Gartens.

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Vögel füttern, aber richtig!

Nicht alle Vögel fressen dasselbe. Aber Küchenabfälle und Speisereste sind für alle absolut tabu. Gewürze und Salz können schon in kleinen Mengen zum Tod führen. Brot quillt im Vogelmagen auf und sorgt für Magenverstimmungen.

Am liebsten haben Wildvögel Fett in Form von hochwertigen Samen und Nüssen wie Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Hanfsamen und Getreideflocken. Amseln, Drosseln, Rotkehlchen und Zaunkönige freuen sich zusätzlich über Sultaninen oder kleingeschnittene Äpfel und Birnen. Auch eine Wasserstelle zum Trinken sollte nicht fehlen.

Übrigens nicht nur im Winter freuen sich Vögel über Fütterung. Wenn man das ganze Jahr hindurch Vögel richtig füttert, sind sie in der Lage, mehr Jungvögel großzuziehen und können Notzeiten besser überstehen. Und Spaß macht es außerdem, die muntere Vogelschar im Garten oder auf dem Balkon zu beobachten. Baue ein Vogelfutterhaus oder bestell eines im Shop der Deutschen Wildtier Stiftung: shop.deutschewildtierstiftung.de

Die Deutsche Wildtier Stiftung bietet auch eine kostenlose Ratgeberbroschüre an, in der ganz genau erklärt wird, welcher Vogelart man wie am besten behilflich sein kann. Lass Dir gleich ein paar mehr Hefte schicken, dann kannst Du auch Deine Freunde und Nachbarn aufklären: www.deutschewildtierstiftung.de

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Wasservögeln helfen

Immer noch denken viele Menschen, sie würden den Enten, Schwänen und Blässhühnern im Parkteich etwas Gutes tun, wenn sie diese mit altem Brot füttern. Das ist leider völlig verkehrt. Das Gegenteil ist der Fall:

  • Brot enthält für Vögel zu viel Salz und quillt im Magen auf.
  • Durch regelmäßige Fütterung verlieren die Tiere ihren natürlichen Trieb, sich das Futter, das sie wirklich brauchen, selbst zu suchen.
  • Bleibt Brot am Ufer liegen, lockt das Ratten an, die die Brut der Wasservögel fressen.
  • An beliebten Fütterungsstellen versammeln sich unnatürlich viele Wasservögel. So werden ansteckende Krankheiten leichter übertragen.
  • Ein Großteil des Brotes wird gar nicht gefressen, sondern sinkt auf den Wasserboden, wo es verfault. Dadurch wird die Wasserqualität schlechter, worunter wiederum die Fische leiden.

Das kannst Du tun: Schreibe ein Flugblatt mit diesen Informationen und kopiere es in einem Copyshop. Verteile es zusammen mit Deinen Freunden im Park an Menschen, die Wasservögel füttern, um sie aufzuklären. Bedenke: Sicher meinen es die Menschen nur gut mit den Tieren, aber bestimmt freuen sie sich auch, von Dir diese wichtigen Informationen zu erhalten.

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Lass Blumen blühen!

Immer mehr Wildbienen sterben aus. Dabei leisten sie einen unschätzbaren Beitrag für die biologische Vielfalt auf unserer Erde. Ihre Bestäubung sichert den Ertrag von Obst, Gemüse und Ackerfrüchten. Von 582 Wildbienenarten in Deutschland stehen schon 52 Prozent auf der Roten Liste.

Auch viele Schmetterlingsarten sind vom Aussterben bedroht.

Für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten (die wiederum als Nahrung für Vögel wichtig sind) ist ein möglichst großes Angebot heimischer Wildblumen als Nahrungsquelle überlebenswichtig.

Was liegt also näher, als einfach viele bunte Blumen zu säen und pflanzen? Das kannst auch Du machen. Ob auf dem Balkon, im Garten oder auf ungenutzten Brachflächen in der Stadt:
Lavendel, Glockenblume, Thymian, Wiesenflockenblume – je vielfältiger das Angebot ist, umso besser. In Gartencentern findest Du auch bienenfreundliche Saatgutmischungen. Es gibt auch Blumensamen für Schmetterlinge. Im Shop der Deutschen Wildtier Stiftung kann man eine speziell zusammengestellte Mischung von Wildblumensamen für Bienen bestellen, die 39 unterschiedliche Pflanzenarten enthält: shop.deutschewildtierstiftung.de/wildblumensamen-bienen.html

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Spatzen retten

Viele Menschen können das kaum glauben: Aber der Spatz ist vom Aussterben bedroht. In manchen Gegenden Deutschlands sieht man ihn zwar überall, in vielen anderen jedoch gar nicht mehr. Du kannst ihm helfen!

Vor allem, wenn Ihr einen Garten habt, kannst Du ein echtes Spatzenparadies schaffen.

  • Dichte Hecken aus heimischen Sträuchern wie Weißdorn, Hartriegel, Heckenrosen oder Brombeere dienen dem Spatz als Versteck und bieten ihm ein reiches Nahrungsangebot an Insekten und Früchten. Auch blühende Pflanzen wie Lavendel oder Margeriten machen einen Garten spatzenfreundlich: Sie locken die Insekten an, die der Spatz als Futter für seine Jungen braucht. Vielleicht schaffst Du es, Deine Eltern zu überreden, den Garten entsprechend umzugestalten.
  • Auf Pflanzenschutzmittel und andere Gifte verzichten. Mit dem Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln im Garten und auf Feldern wird dem Spatzen die Nahrungsgrundlage genommen.
  • Schaffe eine Wellnessoase: Der Spatz liebt und braucht seine Staubbäder im feinen Sand, um sein Gefieder von Parasiten frei zu halten. Aber er mag es auch nass: Eine einfache Schale mit Wasser im Garten an einer gut einsehbaren Stelle kann als Trink- und Badeplatz dienen.
  • Brutplätze schaffen, zum Beispiel durch das Anbringen von Nistkästen. Spatzen brüten nicht gern allein, daher am besten mindestens zwei Spatzennisthilfen anbringen! Damit die Spatzen dennoch die nötige Ruhe haben, sollte aber unbedingt darauf geachtet werden, die Nisthilfen in einem Abstand von mindesten 50 cm zueinander anzubringen. Vielleicht möchtest du selbst Nistkästen basteln, dann findest du hier eine Bauanleitung.

Du kannst bei der Deutschen Wildtier Stiftung auch fertige Nistkästen bestellen.

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Bring die Natur in die Schule!

Überall auf der Welt sind Lebensräume von Tieren und Pflanzen bedroht. Ob in Indonesien, wo in unvorstellbarem Ausmaß Regenwälder gerodet werden, um Palmöl zu gewinnen, oder auch direkt bei Dir vor der Tür. Mal soll mitten in einem Wald, wo zum Beispiel viele Fledermäuse und Greifvögel leben, ein Windrad errichtet werden, mal soll aus einer schönen grünen Wiese, auf der viele Tiere zuhause sind, ein öder Acker mit Mais werden.

Viele Menschen, auch viele Deiner Mitschüler, wissen gar nicht, wie schön die Natur ist, was es dort alles zu entdecken gibt. Nur darum haben sie auch wenig Interesse daran, sie zu schützen. Das lässt sich ändern!

  • Schreibe einen Artikel in der Schülerzeitung. Schlage vor, etwas zu einem Tier- oder Naturthema zu machen. Recherchiere eine eigene Geschichte. Wichtig ist, dass Du alle Informationen gründlich prüfst, ob sie auch stimmen, bevor Du sie aufschreibst. Dazu muss man immer verschiedene Quellen prüfen und am besten auch Menschen interviewen, die unterschiedliche Ansichten haben.
  • Schlag Deinen Lehrern vor, mehr Naturthemen zu behandeln und Klassenfahrten in den Wald, in einen Zoo, einen Wildpark oder ins Naturkundemuseum zu unternehmen. Oft machen Lehrer das nur deshalb nicht, weil sie glauben, das würde ihre Schüler nicht interessieren. Mach ihnen klar, dass das gar nicht stimmt!
  • Gibt es in Deiner Schule einen Schulgarten? Wenn nicht, schlage das den Lehrern doch mal vor oder rede mit der Schülervertretung, vielleicht kann sie sich dafür einsetzen. Oder kandidiere für die Schülervertretung und nimm das Projekt "Grüne Schule" gleich selbst in die Hand!
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Beseitige gefährlichen Müll!

Müll, der in die Landschaft geworfen wird, sieht nicht nur hässlich aus, sondern kann für Wildtiere auch gefährlich werden. Füchse, Mäuse oder Igel stecken ihre Schnauze in offene Joghurtbecher oder Getränkedosen und können darin steckenbleiben. Wenn sie sich nicht mehr selbst befreien können, müssen sie verhungern. Tiere können sich an Flaschenscherben verletzen, Schnüre oder ähnliches können sich um die Beine der Tiere wickeln und auch kleine Plastikfolien von Verpackungen können tödlich sein: Wenn Vögel sie zum Nestbau verwenden, wird das Nest so dicht, dass das Regenwasser nicht mehr ablaufen kann und die Brut bei Regen ertrinkt.

Nimm eine große Tüte, Arbeitshandschuhe und einen Stock mit einer spitzen Seite zum Aufpieksen und befreie die Natur vom Müll – ja, das ist aktiver Tierschutz.

Wichtig: Wenn Du auf Giftmüll stößt, also Altöl- oder Farbkanister oder andere Chemikalien, dann räum ihn nicht selbst weg, sondern informiere das Ordnungsamt.

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Geld sammeln

Du und Deine Freunde habt eine Idee, wie Ihr Wildtieren helfen könnt, Ihr braucht dafür aber ein wenig Geld? Dann veranstaltet doch gemeinsam eine Tombola auf einem Spielplatz, im Vorgarten oder in einer Hauseinfahrt in Eurer Straße (natürlich nur nach Absprache mit den Eigentümern). Bastelt kleine Lose, die ihr gegen eine Spende verkauft. Auch Büchsenwerfen oder andere Spiele, bei denen man etwas gewinnen kann, bieten sich an.

Als Preise dienen Eure alten Spielsachen, Bücher, Comics und Klamotten, die ihr nicht mehr braucht. Und vielleicht stellen Eure Eltern ja noch einen attraktiven Hauptgewinn zur Verfügung.

So sammelt Ihr ein wenig Geld für Euren Tierclub. Am Besten erklärt Ihr Euren Gästen auch gleich, für welches konkrete Hilfsprojekt Ihr das Geld einsetzen wollt.

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Eichhörnchenhilfe

Eichhörnchen freuen sich, wenn man ihnen ein wenig bei der Futtersuche hilft. Vor allem, wenn der Winter besonders streng ist. Wenn Du in der Nähe eines Baumes im Park, im Garten oder auf dem Balkon – aber niemals direkt am Boden – ein paar Wal- Hasel- oder Zirbelnüsse oder Bucheckern auslegst, kann es gut sein, dass sie zugreifen. Auch ein Schälchen Wasser tut ihnen gut.

Eichhörnchen verhungern aber auch ohne Zufütterung nicht. Allerdings sterben viele, wenn sie versuchen, aus offenen Regentonnen zu trinken und dann hineinfallen. Meistens kommen sie nicht mehr alleine heraus und müssen ertrinken. Das kannst Du verhindern, indem Du dafür sorgst, dass Regentonnen nicht offen stehen.

Decke die Tonnen mit einem Deckel oder Netz ab oder stelle einen Ast hinein, so dass die Tiere notfalls daran herausklettern können. Mache auch Nachbarn, die offene Regentonnen haben, darauf aufmerksam!

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Vogelnistkästen bauen

Jede Vogelart hat spezielle Vorlieben. Daher gibt es auch verschiedene Nisthilfen.

Ein einfaches Modell für Halbhöhlenbrüter (Rotkehlchen, Haus- und Gartenrotschwanz, Zaunkönig, Bachstelze) baust Du so:

Du brauchst aus etwa 2 Zentimeter dickem abgelagertem Holz
  • eine Rückwand mit ungefähr 12 mal 16 Zentimetern
  • eine Vorderwand mit 8 mal 16 Zentimetern
  • zwei Seitenwände mit den Maßen 14 mal 18 mal 15 Zentimetern (oben müssen sie schräg sein, damit das Wasser vom Dach abfließen kann)
  • einen Boden von 12 mal 14 Zentimetern
  • und ein Dach mit 22 mal 20 Zentimetern

Als erstes nagelst Du die Rückwand an den Boden, dann folgen die Seitenwände mit der niedrigeren Seite vorne oben, dann darauf die Vorderwand und zuletzt kommt das Dach. Bohre ein paar kleine Löcher in den Boden, damit Wasser abfließen kann. Das Dach wasserfest lackieren.

Mithilfe einer Leiste an einen wettergeschützten Ort anbringen, nicht höher als drei Meter über dem Boden.

Weitere Bauanleitungen findest Du im Internet, z.B. hier beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) und bei den Naturdetektiven.

Wenn Du nicht selbst basteln willst: Im Shop der Deutschen Wildtier Stiftung gibt es verschiedene Häuschen zu kaufen, für Spatzen, Gartenrotschwänze, Tannenmeisen, Amseln, Rotkehlchen, Zaunkönige und Bachstelzen: shop.deutschewildtierstiftung.de

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Vogelschlag verhindern

Unzählige Vögel sterben jedes Jahr, weil sie gegen durchsichtige Glasscheiben fliegen, man nennt dies "Vogelschlag". Leider lässt sich das nicht ganz verhindern, weil wir ja keine Häuser ohne Fenster bauen können. Wenn aber an bestimmten Glasfronten besonders häufig Vögel verenden, dann sollte man versuchen, etwas zu unternehmen.

  • Senkrechte Streifen aufkleben oder aufmalen. Die Streifen sollten mindestens zwei Zentimeter breit und der Abstand zwischen ihnen nicht größer als zehn Zentimeter sein.
  • Einzelne Greifvogelsilhouetten, die man oft auf Fenstern sieht, nutzen leider nichts, denn sie werden von Vögeln nicht als mögliche Feinde erkannt. Nur wenn ganz viele solcher Aufkleber nebeneinander kleben, hat das einen Effekt.
  • Von Innen: Gardinen, Jalousien, Fensterdekorationen oder Glasmalerei anbringen.
  • Von Außen: Rollos, Sonnenschutz oder Fliegengitter anbringen.
  • Fenster seltener reinigen. Je schmutziger, desto besser sind die Scheiben zu erkennen.
  • Keine Nistkästen oder Vogelfutterhäuschen in der besonders unfallgefährdeten Gegend platzieren.
  • Vor die Scheibe hohe Büsche pflanzen.
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Den Rotmilan retten

Der Rotmilan ist einer der beeindruckendsten heimischen Greifvögel. Doch ihm geht es immer schlechter: Seit den neunziger Jahren hat die Anzahl der Rotmilane um etwa ein Drittel abgenommen. Höchste Zeit, etwas dagegen zu tun! Besonders in Deutschland muss dem Vogel geholfen werden, denn mehr als die Hälfte aller Rotmilane auf der Welt lebt und brütet hier.

Die Deutsche Wildtier Stiftung kümmert sich mit verschiedenen Projekten um den Schutz des seltenen Greifvogels - und auch Du kannst etwas tun, nämlich die Menschen aufrütteln, ihnen zeigen, um was für ein einzigartiges Tier es sich handelt und weshalb sein Schutz so wichtig ist.

Sprich mit Deinen Lehrern, sag ihnen, dass Du es wichtig findest, den Rotmilan im Unterricht oder im Rahmen einer Projektwoche zu behandeln: Dazu könnt ihr kostenlos den Rotmilan-Koffer der Deutschen Wildtier Stiftung ausleihen, in dem viele spannende Lernmaterialen enthalten sind.

Hier alles weiteren Infos zum Koffer: rotmilan.org

Und hier ein kleines Video dazu mit Bauer Kamphenkel: www.youtube.com

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Wildbienenhaus aufstellen

Für Hummeln und andere Wildbienen wird es immer schwieriger einen Platz zum Nisten zu finden. Du kannst Ihnen helfen.

  • Am einfachsten ist es, Stängel von Holunder-, Himbeer- oder Brombeersträuchern, Sommerflieder, Disteln oder Heckenrosen zu einem Bündel zusammenzubinden und schräg an Wänden oder Zäunen aufzuhängen. Die Stängel musst Du im Herbst schneiden und dann gut trocknen lassen, im Frühling können dann Wildbienen einziehen.
  • Oder nimm ein älteres, gut getrocknetes Stück Hartholz (am besten Esche, Eiche oder Obstgehölz) aus einem dicken Stamm ohne Rinde und bohre mit einer Bohrmaschine ganz viele Löcher mit einem Durchmesser von 2 bis 10 Millimetern, so tief wie es mit dem Bohrer eben geht. Immer im Abstand von etwa zwei Zentimetern. Achte darauf, dass Du nicht mit dem Bohrer auf der anderen Seite des Holzes wieder rauskommst. Die Löcher sollen möglichst glatt sein. Am Ende solltest Du Splitter noch mit Schleifpapier entfernen. Die Holzspäne musst Du aus den Löchern klopfen. Nun kannst Du Dein Wildbienenhaus aufstellen. Am besten in an einen sonnigen Platz, wo kein Regen hinkommt, aber nicht direkt auf den Boden.

Verschiedene fertige Nisthilfen für Wildbienen kann man auch kaufen, zum Beispiel hier: shop.deutschewildtierstiftung.de

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Schmetterlingshaus aufstellen

Über 60 Prozent der Falterarten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Ihr natürlicher Lebensraum wird durch die Überdüngung von Wiesen und das Entwässern von Feuchtwiesen zerstört. Der Schutz von Schmetterlingen hilft zugleich vielen anderen Wildtieren. Schmetterlinge sind ebenso wie Käfer und andere Insekten Nahrung für heimische Vögel und Fledermäuse. Vor allem mangelt es ihnen an Blühplanzen, darum sollte man das Nahrungsangebot im Garten oder auf dem Balkon für sie erhöhen.

Im Internet, z.B. hier: www.diy4you.de/hobby/tierisches/insekten/schmetterlingshaus, findest Du viele Anleitungen zum Bau eines Schmetterlingshauses. Dies ist ein rechteckiger Holzkasten, der vorne mit senkrechten Schlitzen versehen ist. Er sollte etwa 23 x 13 Zentimeter Grundfläche haben und 30 Zentimeter hoch sein. In der Vorderwand dienen 4 bis 10 Zentimeter lange und 1,5 Zentimeter breite Schlitze als Eingang. Den Kasten füllst Du mit ein paar Zweigen.

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Biotope schaffen

Auch Du kannst ein "Naturschutzgebiet" anlegen. Denn schon ein kleiner Blumenkasten kann ein Biotop sein. Vielleicht überlassen Dir Deine Eltern auch ein Stück vom Gemüsebeet oder Du darfst eine Brachfläche in der Umgebung begrünen? (erst um Erlaubnis fragen!) Wie musst Du nun vorgehen?

  • Mache einen Plan, wie Dein "Naturschutzgebiet" aussehen soll.
  • Überlege Dir, welche Tiere und Pflanzen darin leben sollen. Bedenke, dass Vögel zum Beispiel auch Insekten brauchen, also dass jede Entscheidung für oder gegen die eine Pflanzen- oder Tierart Folgen auch für andere Arten hat.
  • Entscheide, ob Du in Deinem Biotop eine möglichst große Artenvielfalt haben willst oder ob Du vor allem beobachten willst, wie sich die Natur ganz ohne Dein Zutun entwickelt.
  • Informiere Dich, welche Pflanzen welchen Boden brauchen und ob Dein Gebiet solchen Boden hat.
  • Überlege, wie sonnig Dein Gebiet ist und wie feucht. Davon hängt ab, wie es sich entwickeln kann.
  • Finde heraus, zu welcher Jahreszeit man welche Pflanzen am besten säen oder pflanzen sollte.
  • Je nach Größe Deines Reservats kannst Du Blumen, Kräuter, Büsche oder sogar Bäume pflanzen, Futterstellen und Nisthilfen für bestimmte Tiere aufstellen, Holz vermodern lassen, in dem sich Tiere ansiedeln können usw. Wenn Du viel Platz hast, kannst Du vielleicht sogar einen kleinen Teich anlegen oder einen Tümpel.
  • Führe ein genaues Tagebuch über die Entwicklung Deines "Naturparks". Nur so kannst Du kontrollieren, ob er sich Deinem Plan gemäß entwickelt oder nicht.
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Ameisen schützen

Die Bestände von 92 Prozent der heimischen Ameisenarten nehmen ab, vor allem wegen der Intensivierung der Landwirtschaft. Dabei sind dies nicht nur faszinierende Tiere, die man gut beobachten kann, sondern sie sind auch sehr nützlich, gerade im Wald. Sie lockern den Waldboden verbreiten Pflanzensamen und sind eine wichtige Nahrungsquelle für andere Tiere z.B. für den Grünspecht und den bestandsgefährdeten Wendehals.

Gerade die hügelbauenden Waldameisen kann man prima beobachten. Aber denk daran, sie nicht zu stören und ihren Hügel nicht zu beschädigen. Wenn Ameisenhügel z.B. durch land- oder forstwirtschaftliche Maßnahmen gefährdet sind, müssen sie von Profis sorgfältig umgesetzt werden. Was Du tun kannst:

  • Finde heraus, welche Ameisenarten in Deiner Umgebung leben! Es gibt 111 verschiedene Arten in Deutschland.
  • Kontrolliere die Bestände! Lege eine Karte mit Ameisenhügeln an und kontrolliere regelmäßig, wie sich die Bauten entwickeln und ob es störende Einflüsse gibt, die den Bau gefährden könnten.
  • Wenn Du feststellst, dass durch Baumaßnahmen, Erdrutsche, Sturmschäden, Wanderer, Skilangläufer, durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in direkter Nachbarschaft oder auch durch Wildschweine ein Ameisenvolk bedroht ist, dann informiere das örtliche Forstamt oder eine Ameisenschutzwarte (Adressen findest Du hier: www.ameisenschutzwarte.de).
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Erste Hilfe

Ein vom Auto angefahrenes Reh, eine Taube mit gebrochenem Flügel, verlassene Jungtiere im Frühling – wenn man ein Tier in Not sieht, möchte man helfen, ist doch klar. Doch in den meisten Fällen gilt vor allem: Hände weg! Wildtiere können beißen. Und manchmal schadet ein Eingreifen mehr als es nutzt. Die allermeisten Wildtiere kommen ohne die Hilfe von Menschen aus.

Hier ein paar Tipps, was Du im Notfall tun kannst:

  • Fuchs, Marder, Wildschwein, Reh, Hirsch: Nicht anfassen! Wenn Du verletzte Tiere siehst, melde sie dem örtlichen Forstamt oder der Forstverwaltung.
  • Hasen, Kaninchen: Nicht anfassen! Verletzte Tiere meldest Du am besten dem örtlichen Tierheim oder einer Wildtierstation.
  • Eichhörnchen: Nur helfen, wenn sie verletzt sind. Auch kleine Eichhörnchenbabys, deren Mutter verstorben ist, brauchen Hilfe. Dicke Lederhandschuhe anziehen, das Tier in eine offene Schachtel legen, ins Warme bringen und Jungtiere am besten mit einer Spritze mit Zuckerwasser oder Wasser versorgen. Jetzt schnell Pofis alarmieren: Rufe im Tierheim an, in manchen Städten gibt es auch spezielle Eichhörnchen-Hilfestationen, hier kannst Du Dich nach Ihnen erkundigen: eichhoernchen-notruf.com/
  • Igel: Einen kranken Igel erkennst Du daran, dass er unsicher auf den Beinen ist, apathisch wirkt und sich kaum einrollt. Meistens hat er Durchfall. Vorsicht: Er ist oft von Parasiten befallen. Du kannst ihn mit Katzenfutter aus der Dose füttern und ihm Wasser oder Kamillentee geben. Wenn es ihm nach zwei Tagen noch nicht besser geht, dann geh mit ihm zu einem Tierarzt oder einer Igelstation.
  • Schwan: Friert ein Höckerschwan im Teich ein, dann alarmiere die Feuerwehr.
  • Vögel: Wenn Du im Frühling einen nackten Jungvogel findest, beobachte ihn eine Weile lang, ob er wirklich Hilfe braucht oder seine Eltern ihn auch am Boden versorgen, bei Amseln zum Beispiel ist das üblich. Wenn Du Dir ganz sicher bist, dass er nicht versorgt wird, suche sein Nest und setze ihn vorsichtig zurück. Ist das Nest nicht erreichbar, kannst Du ihn in eine Pappschachtel setzen und möglichst schnell zu einer Wildtierstation bringen. Informiere Dich vorher, ob es eine in Deiner Gegend gibt. Wenn der kleine Vogel bereits Federn hat, dann lass ihn auf dem Boden sitzen. Er hat vermutlich seinen ersten Flugversuch unternommen und die Eltern füttern ihn auch auf dem Boden weiter.
  • Heuler. Wenn junge Seerobben längere Zeit auf ihre Mutter warten, die unterwegs zur Nahrungsbeschaffung ist, beginnen sie zu "heulen". Auf keinen Fall anfassen oder streicheln! Halte möglichst viel Abstand und mach auch andere Spaziergänger darauf aufmerksam, denn wenn Menschen in der Nähe sind, kommt die Mutter gar nicht wieder. Manchmal kommt es vor, dass Mütter tatsächlich nicht mehr zurückkehren, dann solltest Du eine Seehundstation informieren, die kümmert sich um das Tier.
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