Feldhase

Feldhasen verstecken sich gern in Stoppelfeldern und Ackerfurchen. Erst wenn sie loshoppeln, sieht man ihre großen Ohren und langen Hinterbeine. Die Beine ermöglichen Sprünge bis zu drei Metern weit und zwei Metern hoch. Optimale Hasenlebensräume erkennt man am Klatschmohn, den sie neben Kräutern, Gräsern und Knospen gerne fressen. Auch der eigene Kot gehört zum Hasenmenü. Dadurch können die Hasen ihre Nahrung besser verwerten und zusätzliche Vitamine aufnehmen. Normalerweise sind Hasen fast stumm, nur in Situationen höchster Gefahr hört man - wie in unserem Tonbeispiel hier - einen durchdringenden, quäkenden Laut, der sich wie das Geschrei eines Kindes anhören.

Wendehals

Der Wendehals ist eine hübsche braun-weiß-grau gemusterte Spechtart, die man vor allem am Boden beobachten kann, wo sie nach Ameisen sucht. Den lustigen Namen hat der Vogel von der Eigenart, seinen Kopf manchmal ruckartig zur Seite zu drehen. Anders als bei anderen Spechten, eigenen sich ihre Schnäbel nicht zum Holzhacken. Wenn gerade keine freie Bruthöhle zu finden ist, suchen sich Wendehälse bereits belegte Baumhöhlen und besetzen diese. Dazu werfen sie dann kurzerhand die Specht- oder Eulenjungen heraus.

Feldgrille

Diese Insektenart ist mit den Heuschrecken verwandt. Mit ihrem charakteristischen Zirpen locken die Männchen die Weibchen an und signalisieren anderen Männchen ihren Revieranspruch. Das Zirpen ist längst zum Erkennungssignal für eine naturnah bewirtschafte Feldlandschaft geworden. Denn die Grillen lieben trockenwarme Standorte, die nicht allzu dicht bewachsen sein dürfen. Hier legen sie ihre Höhlen an und bringen ihren Nachwuchs zur Welt, der sich sowohl vegetarisch als auch von anderen Insekten und deren Larven ernährt.

Rebhuhn

Rebhühner sind Kulturfolger; das heißt, sie fühlen sich eigentlich überall wohl, wo Bauern mit den unterschiedlichen extensiven Nutzungsformen ihre Umgebung gestaltet haben. Extensiv heißt, dass keine Insekten- und Unkrautvernichtungsmittel verwendet werden. Denn Rebhühner sind besonders während der Jugendphase auf Insekten als Futter angewiesen. Für ihre spätere Ernährung brauchen sie Samen, Körner und Kräuter, die sie in den Ackerrandstreifen finden. Die Ackerrandstreifen bieten ihnen auch Versteck- und Nistmöglichkeiten.

Mäusebussard

Mäusebussarde sind die häufigsten Greifvögel Deutschlands. Entlang der Autostraßen sind sie oft auf Pfosten oder Bäumen zu sehen, wo sie nach überfahrenen Wildtieren Ausschau halten. Der Speiseplan der Vögel ist vielseitig. Sie fressen vor allem Mäuse, verschmähen aber auch nicht Eidechsen, Frösche und andere Vögel. Gar nicht so selten fressen sie auch Regenwürmer. Im Frühjahr kann man Mäusebussarde bei den Balzflügen beobachten, wenn sie sich mit lebenslustigen »Hiää Hiää«-Rufen spiralförmig in den Himmel schrauben.

Kiebitz

Kiebitze gehören zu den Watvögeln. So nennt man die Vögel, die auf feuchten Wiesen und Schlammflächen nach Würmern, Larven und Insekten suchen. An den Fußsohlen und Zehen haben Kiebitze besondere Sinneszellen, mit denen sie die unterirdischen Bewegungen ihrer Beute wahrnehmen. Zur Balz im Frühjahr vollführen sie Flugkunststücke wie Loopings und Sturzflüge. Ihre Brutplätze und Nahrungsgründe verteidigen sie gegen andere Tiere. Sogar Kühe und Weißstörche verscheuchen sie durch verwegene Flugmanöver.

Rauchschwalbe

Rauchschwalben sind rasante Flieger, die mit Geschwindigkeiten von etwa 80 Stundenkilometern im Tiefflug über die Felder fliegen, um sich Insekten aus der Luft zu schnappen. Die eleganten, ständig zwitschernden Vögel brüten oft unter den Dächern von Kuhställen, Scheunen und auch von kleinen Dorfbahnhöfen. Die Vögel mörteln ihre Nester mit Hilfe von Lehmbatzen zusammen, den sie aus Schlammpfützen sammeln. Weil immer mehr Feldwege asphaltiert werden, fehlt es den Schwalben vielerorts an geeignetem Baumaterial.

Feldhamster

Feldhamster sind die Tiefbauingenieure der Agrarlandschaft. Zum Überwintern legen sie bis zu zwei Meter tiefe Höhlensysteme an mit mehreren Eingängen sowie Wohnzimmer, Kinderstube, Toilette und Speisekammer. Die Nagetiere, die etwa so groß sind wie Meerschweinchen, lagern bis zu 5 Kilogramm Wintervorräte an Körnern und Feldfrüchten ein. 2016 wurde der Feldhamster zum Tier des Jahres ernannt, um daran zu erinnern, dass diese Tierart hoch bedroht ist. Moderne Erntemaschinen lassen keine Körnchen für sie übrig.

Weißstorch

Weißstörche sind Zugvögel. Jedes Jahr fliegen sie im Herbst weite Strecken nach Süden. Die meisten Störche Deutschlands überwintern in den Savannen West-Afrikas zwischen Senegal und Kamerun. Die Vögel sind sehr anpassungsfähig. Manchmal kann man sie dabei beobachten, wie sie Traktoren hinterherstelzen, um in den Furchen nach aufgescheuchten Mäusen und Regenwürmern zu suchen. Vogelschützer haben herausgefunden, dass ein Weißstorch pro Tag 16 Mäuse oder 500 Regenwürmer braucht, um satt zu werden.

Admiral

Diese Schmetterlingsart ist in vielen Ländern auf dem Globus verbreitet, selbst auf Neuseeland. Die Bezeichnung »Admiral« bezieht sich auf die schmucken Flügel, die an die Schulterstreifen einer Uniform erinnern. Die Falterart gilt als »Ubiquist«. So werden alle Tier- und Pflanzenarten bezeichnet, die nicht auf bestimmte Lebensräume spezialisiert sind. Das heißt, so ganz stimmt das nicht, denn ein besonderes Bedürfnis haben die Admiralfalter: Sie brauchen Brennnesseln als Futterpflanzen für ihre Raupen. Brennnesseln können fast überall wachsen, wo sie nicht als Unkraut beseitigt werden.