Du willst die große Artenvielfalt des Wattenmeeres auf ausgedehnten Wanderungen und unter Anleitung von Experten kennenlernen.
Du brauchstDie Schlickflächen des Wattenmeers werden zweimal am Tag bei Flut überschwemmt. Deswegen solltest Du dort nur unter Anleitung von Ortskundigen wandern, die den Gezeiten-Rhythmus und die Natur genau kennen. Wenn sich das Wasser während der mehrstündigen Ebbe zurückzieht und die Schilffflächen freilegt, können Dir die Experten den legendären Artenreichtum des Wattenmeers vorführen. Hunderte von Schnecken, Würmern, Krebsen und Algen sind an der Oberfläche zu finden und ziehen 10 bis 12 Millionen Zug- und Brutvögel an, die hier nun ausgiebig zu fressen finden.
Um das Watt kennenzulernen, gibt es viele gut Anlaufadressen; etwa die Schutzstation Wattenmeer, das Besucherportal Nordseetourismus und natürlich die drei Nationalparks Nationalpark Wattenmeer, Niedersächsisches Wattenmeer und Hamburgisches Wattenmeer. Zum nachschlagen an Ort und Stelle sind Handbücher praktisch und eine App (zu Beachexplorer), die allerdings vor allem bei bedecktem Himmel einsetzbar ist, weil sonst meist die Sonne im Display reflektiert.
Du möchtest Muscheln und Schnecken identifizieren und sammeln und dich an aktuellen Forschungen beteiligen.
Du brauchstMuscheln und Schnecken werden wie Krebse und Garnelen manchmal als "Schalentiere" bezeichnet, gehören aber zoologisch zu den Mollusken, sind also Weichtiere, die etwa im Meeresgrund oder an Felsen unter Wasser leben. An der Nordseeküste sind etwa 120 verschiedene Arten bekannt. Gesammelt werden können selbstverständlich nur die ans Ufer geschwemmten leeren Schalen. Einige sind recht einfach zu identifizieren, wie Herzmuschel, Kammmuschel oder Turmschnecke. Andere sind wesentlich schwieriger zu bestimmen, etwa die Pfeffermuschel oder die kleine Strandschnecke. Versuche die Art an Ort und Stelle zu fotografieren und ungefähr zu bestimmen. In der gepolsterten Dose kannst Du zerbrechlichere Schalen sicher transportieren und daheim mit Hilfe des Beachexplorers einordnen und auch sofort melden. Deine Meldung wird dann automatisch registriert und auf einer Karte lokalisiert. Auf diese Weise können Wissenschaftler die aktuelle Verbreitung und Gefährdung der Art feststellen.
Du willst die Möwen an der Nord- und Ostsee kennenlernen und die Ernährungsweise von Möwen genauer untersuchen.
Du brauchstEinheimische Möwenarten wie Lachmöwe, Sturmmöwe, Heringsmöwe, Silbermöwe und Mantelmöwe sind nicht leicht voneinander zu unterscheiden. Nimm Dir Zeit, die Tiere zu beobachten. Mit etwas Glück kannst Du dann auch sehen, wie die Möwen Speiballen aus unverdaulichen Nahrungsbestandteilen hervorwürgen. Zunächst sieht es so aus, als würden die Vögel gähnen. Dann wird die unförmige Kugel ausgespuckt. Jetzt musst Du nur noch gucken, wohin der Ballen gefallen ist, dann kannst Du ihn zunächst in der Becherlupe begutachten und später daheim in der Petri-Schale mit Präpariernadeln und Pinzette vorsichtig auseinanderzupfen und versuchen, die einzelnen Bestandteile zu identifizieren; etwa Muschelschalen, Stacheln, Fischunterkiefer, Fischschuppe, leider auch oft Stanniolpapier, Zigarettenstummeln und immer wieder Plastikteile.
Du willst Kraniche melden, die Deine Region überfliegen, und sie an ihren Rastplätzen beobachten.
Du brauchstAb Ende Februar fliegen mehr als 70.000 Kraniche aus ihren Überwinterungsgebieten in Spanien und Südfrankreich nach Deutschland. Sie machen hier Rast auf dem Weg zu ihren Brutgebieten in Skandinavien. Auch auf dem Rückweg im Spätsommer, wenn es in Norwegen und Schweden langsam ungemütlich wird, kommen die Kraniche wieder nach Deutschland. Die Vögel können zu den Zugzeiten über vielen Regionen Deutschlands beobachtet werden. Wenn sie in kleineren oder größeren Gruppen laut trompetend über den Himmel ziehen, sind sie nicht zu verwechseln. Am tollsten ist es natürlich, wenn sie zu Hunderten in ihren Rastgebieten einfallen. Im Internet findest Du unter dem Stichwort "Kranichwochen" und auf Wildtierfreund.de unter Beobachten viele Informationen dazu, wo Du die Kraniche beobachten kannst. Wenn die Vögel über Deine Region fliegen, meldest Du das am besten dem Portal Naturgucker, von wo aus Deine Beobachtung in die Kranichforschung einfließen.
Du willst Seehunde und Kegelrobben sicher beobachten, ohne die Tiere zu stören.
Du brauchstErkundige Dich nach Schiffsfahrten zu den Robbenbänken. Besonders empfehlenswert sind die Touren von "zertifizierten Nationalparkbetrieben". Die Schiffskapitäne dieser Anbieter haben meist einen heißen Draht zu den Wissenschaftlern der Nationalparkverwaltungen. Dadurch wissen sie, wo die Robben gerade lagern und wie nah man an die Robbenbänke heranfahren darf, ohne die Tiere aufzuschrecken. Außerdem können die Nationalpark-Kapitäne per Bordlautsprecher viel Spannendes zu den Robben erzählen. Mit etwas Glück kannst Du bei einer Schiffstour neben den beiden einheimischen Robbenarten - Seehunde und Kegelrobben - auch Schweinswale beobachten.