Forscher-Tipp 

Waldameisen beobachten

Du willst das Verhalten von Waldameisen kennenlernen.

Du brauchst
  • Zuckerwürfel
  • Fläschchen Wasser
  • ein Bogen Löschpapier und Pinsel

So geht’s
  • Suche bei Waldspaziergängen nach Ameisenhügeln und erkunde die unmittelbare Umgebung nach Ameisenstraßen. Aber vorsichtig: Sämtliche der 13 hügelbauenden Waldameisenarten in Deutschland sind vom Aussterben bedroht und die Tierchen dürfen nicht gefangen oder getötet werden.
  • Um das Verhalten der Tiere zu beobachten, musst Du ein Löschblatt mit ein paar Pinselstrichen Zuckerwasser (z.B. in Form einer 8) bemalen und mit Steinen beschwert in der Nähe einer Ameisenstraße platzieren. Aber nicht direkt auf dem Ameisenhaufen! Jetzt kannst Du beobachten: Wird durch das Zuckerwasser die Ameisenstraße umgeleitet oder sind es nur Einzeltiere, die die neue Nahrungsquelle erkunden und Zuckerkristalle zum Ameisenhügel tragen?

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Gewölle untersuchen

Du willst die Lebensgewohnheiten von einheimischen Eulen kennenlernen.

Du brauchst
  • Becherlupe
  • Taschenmesser und/oder Pinzette
  • Sprühwasserflasche
  • Gummihandschuhe (aus der Apotheke oder Drogerie)

So geht’s
  • Gewölle sind Speiballen mit unverdaulichen Nahrungsresten, die Eulen, Greifvögel und auch einigen andere Vogelarten hervorwürgen und ausspucken.
  • Achtung: Anfänger verwechseln Gewölle oft mit Tierkot. Gegenprobe: Fund mit Wasser besprühen. Wenn es stinkt, ist es Kot: nicht weiter untersuchen.
  • Lege das Gewölle in die Becherlupe und zerpflücke es vorsichtig mit einem Taschenmesser oder einer Pinzette. Durch die Lupe im Deckel kannst Du Dir nun alles genau ansehen. Je nachdem, was der Vogel gefressen hat, findest Du Säugetierhaare, Federn, Knochen, Fischschuppen oder Teile der Chitinpanzer von Insekten. Sind nur wenige oder keine Knochen im Gewölle, stammt es meistens von Greifvögeln wie Baumfalke oder Sperber, die eine sehr starke Magensäure haben. Sind viele Knochen darin, stammt das Gewölle von Eulen. An den Kieferknochen erkennst Du, ob Kleinnager wie Mäuse gefressen wurden oder kleine Raubtiere wie Spitzmäuse oder Wiesel.
  • Merke Dir die Fundstelle und komme zur Dämmerungszeit wieder, um aus einiger Entfernung die charakteristischen Rufe der Eule zu hören und so vielleicht die Art herauszufinden.

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Federn bestimmen

Du willst Federn, die Du findest, den richtigen Vögeln zuordnen können.

Du brauchst
  • Vogelbestimmungsbuch
  • Digital- oder Handy-Kamera
  • Hellen Pappkarton, kleines Lineal
  • Internetverbindung

So geht’s
  • Vögel müssen regelmäßig ihr Gefieder wechseln. Bei diesem Vorgang, der als Mauser bezeichnet wird, werfen sie ihre alten Federn ab, so dass neue nachwachsen können. Wenn Du bei Ausflügen in die Natur immer wieder auf den Boden guckst, findest Du abgeworfene Federn gar nicht so selten. Mit Hilfe eines Vogelbestimmungsbuchs kannst Du erste Vermutungen zum ursprünglichen Besitzer der Federn anstellen. Farbige und markant gemusterte Federn lassen sich gut zuordnen etwa zu Elster, Buntspecht, Stockente oder Eichelhäher. Doch um auch schwierigere Federn bestimmen zu können, musst Du systematisch vorgehen und am besten Deinen Fund auf einfarbigem Papier neben einem Lineal zum Größenvergleich fotografieren. Zuhause kannst Du dann das Foto mit Bildern im Internet vergleichen.
  • Eine gutsortierte Federsammlung findest Du auf: www.vogelfedern.de

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Bäume bestimmen

Du willst wissen, welche Bäume und Sträucher in den Wäldern Deiner Umgebung wachsen.

So geht’s
  • Die Artenvielfalt im Wald lässt sich anhand der Bäumen und Sträucher abschätzen, die darin wachsen. Mit einem Baumführer im Rucksack bist Du hierfür gut gerüstet. Hinweise auf die Art ergeben sich aus Form und Farbe der Blätter, Blüten, Früchte oder Zapfen, aus der Beschaffenheit der Rinde/Borke, aus der Größe und Form des Baumes und aus seinem Standort.
  • Die häufigsten Bäume sind hierzulande Fichte, Kiefer, Rotbuche, Traubeneiche, Stieleiche, Birke, Esche, Schwarzerle, Lärche, Douglasie und Bergahorn. Diese elf Arten wachsen auf 90 Prozent der Waldfläche Deutschlands. Kannst Du diese Bäume an ihren Blättern und Nadeln identifizieren? Wie sieht es aus mit weiteren Arten wie Tanne, Hainbuche, Lärche, Eibe, Linde, Eberesche (Vogelbeerbaum), Platane, Rosskastanie? Gibt es Sträucher wie Haselnuss, Brombeere, Holunder, Pfaffenhütchen oder Seidelbast, die als Insektenweide, bzw. als Vogel- und Kleinsäugernahrung sehr wichtig sind? Gibt es in dem Waldstück überhaupt Bäume, die alt werden und absterben dürfen? Wenn ja, welche Arten sind das? Alte Bäume sind neben der Vielfalt der Baumarten ein besonders gutes Zeichen für Artenvielfalt, weil viele Pilze, Moose, Insekten und Vögel auf morsche Bäume angewiesen sind.
  • Eine sehr gute Webseite, um Bäume und Sträucher zu bestimmen, findest Du hier: www.baumkunde.de

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Exkursion im Wald

Du möchtest auf einer Exkursion und angeleitet von Experten mehr über die einheimische Natur erfahren.

So geht’s

Naturkundliche Exkursionen werden von Volkshochschulen aber auch von Naturschutzverbänden angeboten. Ob vogelkundliche Wanderungen, Exkursionen mit botanischem Hintergrund - Du wirst staunen, was Dir die Profis alles zeigen und erzählen können und welche naturkundlichen Schätze in Stadtparks und stadtnahen Naturschutzgebieten darauf warten, von Dir entdeckt zu werden. Bei Deinen nächsten Ferien kannst Du vorab per Internet die Urlaubsregion nach entsprechenden Angeboten erkunden. Selbst ausgefallenere Exkursionswünsche wie die Beobachtung von Steinböcken im Gebirge oder eine Rothirschbrunft lassen sich mit ein paar Mausklicks recherchieren. Die Reise dorthin planst Du am besten mit Deinen Eltern. Besonders ergiebig sind Führungen in waldreichen Nationalparks wie Bayerischer Wald, Berchtesgaden, Harz oder Hainich. Das wäre doch auch eine tolle Gemeinschaftsaktivität für Euren Tierclub!

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Tiere beobachten im Wald

Du möchtest Wildtiere in einem Wald in Deiner Nähe beobachten.

So geht’s
  • Ein Drittel der Fläche Deutschlands besteht aus Wald. Doch große Säugetiere wie Rehe, Hirsche oder Wildschweine sind darin eher selten zu beobachten. Das liegt daran, dass die meisten Wildtiere vor allem in der Dämmerung aktiv sind. Du musst also früh aufstehen oder erst kurz vor Sonnenuntergang auf Erkundung gehen. Am besten lernst Du die Gegend vorher bei Tageslicht kennen. Suche Dir ein Waldstück mit vielen verschiedenen Baumarten und auch unterschiedlich alten und großen Bäumen, mit Freiflächen oder Lichtungen dazwischen.
  • Wenn Du gut aufpasst, findest Du Wildwechsel, also schmale Tiertrampelpfade, die sich wegen der häufigen Benutzung im Gras und im Laub abgezeichnet haben.
  • Am ehesten lassen sich Tiere beobachten, wenn Du Dich in der Früh oder am Abend mucksmäuschenstill auf einen Hochsitz für Jäger setzt. Aber Achtung: Du brauchst dazu die Erlaubnis des örtlichen Jägers oder Revierinhabers.
  • Du kannst auch im Forstamt oder beim Revierförster nachfragen, ob Du vielleicht einmal mit auf die Pirsch gehen darfst.

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