Werde Tierschützer! Hilf Wildtieren über den Winter, unterstütze sie bei der Nistplatzsuche, rette Tiere in Not, setz Dich für den Erhalt ihres Lebensraums ein, werde aktiv! Hier findest Du ein paar Beispiele dafür, was Du selbst tun kannst, um Natur und Wildtiere zu schützen.
Hilf Igeln über den Winter!
Vögel füttern, aber richtig!
Wasservögeln helfen
Lass Blumen blühen!
Spatzen retten
Bring die Natur in die Schule!
Beseitige gefährlichen Müll!
Geld sammeln
Eichhörnchenhilfe
Vogelnistkästen bauen
Vogelschlag verhindern
Den Rotmilan retten
Wildbienenhaus aufstellen
Schmetterlingshaus aufstellen
Biotope schaffen
Ameisen schützen
Erste Hilfe
Igel leben oft in der Nähe von Menschen, in Parks oder auch unter Sträuchern und Hecken im Garten. Dafür ist es wichtig, dass der Garten nicht ständig gemäht und Laub liegen gelassen wird. Zumindest am Rand bei den Hecken sollte der Garten ein bisschen wilder sein.
Ab November halten Igel Winterschlaf, doch bevor sie sich einigeln, müssen sie ordentlich Gewicht zulegen. Hast Du einen Igel gesichtet? Dann kannst Du ihm dabei helfen, indem Du eine Futterstelle anlegst. Darin legst Du einfach abends etwas Katzenfutter mit ein paar Haferflocken vermischt, ein hartgekochtes Ei oder ein Rührei, aber – ganz wichtig – ungewürzt. Keine Milch und kein Obst! Damit nicht andere Tiere sich bedienen, ist es besser, eine kleine Kiste mit einem bierdeckelgroßen Eingang zu bauen. Morgens musst Du die Futterstelle aber wieder gründlich sauber machen.
Für den Winterschlaf brauchen die Igel ein sicheres Plätzchen. Auch dabei kannst Du helfen. Am liebsten verkriechen sie sich unter einem Haufen aus Ästen, Laub und Zweigen. Leg eine solche Ecke für Igel im Garten an, auch Steinhaufen oder andere Hohlräume aus Stein und Holz können als Winterquartier dienen.
Es gibt fertige Igelhäuschen zu kaufen, man kann aber auch leicht eines selber bauen. Es sollte etwa 30 mal 40 Zentimeter groß sein und eine Öffnung von 10 mal 10 Zentimetern haben. Das Dach muss regendicht sein, einen Boden braucht es nicht. Einfach etwas Sand darunter tun und ein wenig Heu hineinlegen. Stelle es an einen ruhigen, dunklen Ort am Rand des Gartens.
Nicht alle Vögel fressen dasselbe. Aber Küchenabfälle und Speisereste sind für alle absolut tabu. Gewürze und Salz können schon in kleinen Mengen zum Tod führen. Brot quillt im Vogelmagen auf und sorgt für Magenverstimmungen.
Am liebsten haben Wildvögel Fett in Form von hochwertigen Samen und Nüssen wie Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Hanfsamen und Getreideflocken. Amseln, Drosseln, Rotkehlchen und Zaunkönige freuen sich zusätzlich über Sultaninen oder kleingeschnittene Äpfel und Birnen. Auch eine Wasserstelle zum Trinken sollte nicht fehlen.
Übrigens nicht nur im Winter freuen sich Vögel über Fütterung. Wenn man das ganze Jahr hindurch Vögel richtig füttert, sind sie in der Lage, mehr Jungvögel großzuziehen und können Notzeiten besser überstehen. Und Spaß macht es außerdem, die muntere Vogelschar im Garten oder auf dem Balkon zu beobachten.
Die Deutsche Wildtier Stiftung bietet auch eine kostenlose Ratgeberbroschüre an, in der ganz genau erklärt wird, welcher Vogelart man wie am besten behilflich sein kann. Lass Dir gleich ein paar mehr Hefte schicken, dann kannst Du auch Deine Freunde und Nachbarn aufklären: www.deutschewildtierstiftung.de
Immer noch denken viele Menschen, sie würden den Enten, Schwänen und Blässhühnern im Parkteich etwas Gutes tun, wenn sie diese mit altem Brot füttern. Das ist leider völlig verkehrt. Das Gegenteil ist der Fall:
Das kannst Du tun: Schreibe ein Flugblatt mit diesen Informationen und kopiere es in einem Copyshop. Verteile es zusammen mit Deinen Freunden im Park an Menschen, die Wasservögel füttern, um sie aufzuklären. Bedenke: Sicher meinen es die Menschen nur gut mit den Tieren, aber bestimmt freuen sie sich auch, von Dir diese wichtigen Informationen zu erhalten.
Immer mehr Wildbienen sterben aus. Dabei leisten sie einen unschätzbaren Beitrag für die biologische Vielfalt auf unserer Erde. Ihre Bestäubung sichert den Ertrag von Obst, Gemüse und Ackerfrüchten. Von 582 Wildbienenarten in Deutschland stehen schon 52 Prozent auf der Roten Liste.
Auch viele Schmetterlingsarten sind vom Aussterben bedroht.
Für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten (die wiederum als Nahrung für Vögel wichtig sind) ist ein möglichst großes Angebot heimischer Wildblumen als Nahrungsquelle überlebenswichtig.
Was liegt also näher, als einfach viele bunte Blumen zu säen und pflanzen? Das kannst auch Du machen. Ob auf dem Balkon, im Garten oder auf ungenutzten Brachflächen in der Stadt:
Lavendel, Glockenblume, Thymian, Wiesenflockenblume – je vielfältiger das Angebot ist, umso besser. In Gartencentern findest Du auch bienenfreundliche Saatgutmischungen. Es gibt auch Blumensamen für Schmetterlinge.
Viele Menschen können das kaum glauben: Aber der Spatz ist vom Aussterben bedroht. In manchen Gegenden Deutschlands sieht man ihn zwar überall, in vielen anderen jedoch gar nicht mehr. Du kannst ihm helfen!
Vor allem, wenn Ihr einen Garten habt, kannst Du ein echtes Spatzenparadies schaffen.
Überall auf der Welt sind Lebensräume von Tieren und Pflanzen bedroht. Ob in Indonesien, wo in unvorstellbarem Ausmaß Regenwälder gerodet werden, um Palmöl zu gewinnen, oder auch direkt bei Dir vor der Tür. Mal soll mitten in einem Wald, wo zum Beispiel viele Fledermäuse und Greifvögel leben, ein Windrad errichtet werden, mal soll aus einer schönen grünen Wiese, auf der viele Tiere zuhause sind, ein öder Acker mit Mais werden.
Viele Menschen, auch viele Deiner Mitschüler, wissen gar nicht, wie schön die Natur ist, was es dort alles zu entdecken gibt. Nur darum haben sie auch wenig Interesse daran, sie zu schützen. Das lässt sich ändern!
Müll, der in die Landschaft geworfen wird, sieht nicht nur hässlich aus, sondern kann für Wildtiere auch gefährlich werden. Füchse, Mäuse oder Igel stecken ihre Schnauze in offene Joghurtbecher oder Getränkedosen und können darin steckenbleiben. Wenn sie sich nicht mehr selbst befreien können, müssen sie verhungern. Tiere können sich an Flaschenscherben verletzen, Schnüre oder ähnliches können sich um die Beine der Tiere wickeln und auch kleine Plastikfolien von Verpackungen können tödlich sein: Wenn Vögel sie zum Nestbau verwenden, wird das Nest so dicht, dass das Regenwasser nicht mehr ablaufen kann und die Brut bei Regen ertrinkt.
Nimm eine große Tüte, Arbeitshandschuhe und einen Stock mit einer spitzen Seite zum Aufpieksen und befreie die Natur vom Müll – ja, das ist aktiver Tierschutz.
Wichtig: Wenn Du auf Giftmüll stößt, also Altöl- oder Farbkanister oder andere Chemikalien, dann räum ihn nicht selbst weg, sondern informiere das Ordnungsamt.
Du und Deine Freunde habt eine Idee, wie Ihr Wildtieren helfen könnt, Ihr braucht dafür aber ein wenig Geld? Dann veranstaltet doch gemeinsam eine Tombola auf einem Spielplatz, im Vorgarten oder in einer Hauseinfahrt in Eurer Straße (natürlich nur nach Absprache mit den Eigentümern). Bastelt kleine Lose, die ihr gegen eine Spende verkauft. Auch Büchsenwerfen oder andere Spiele, bei denen man etwas gewinnen kann, bieten sich an.
Als Preise dienen Eure alten Spielsachen, Bücher, Comics und Klamotten, die ihr nicht mehr braucht. Und vielleicht stellen Eure Eltern ja noch einen attraktiven Hauptgewinn zur Verfügung.
So sammelt Ihr ein wenig Geld für Euren Tierclub. Am Besten erklärt Ihr Euren Gästen auch gleich, für welches konkrete Hilfsprojekt Ihr das Geld einsetzen wollt.
Eichhörnchen freuen sich, wenn man ihnen ein wenig bei der Futtersuche hilft. Vor allem, wenn der Winter besonders streng ist. Wenn Du in der Nähe eines Baumes im Park, im Garten oder auf dem Balkon – aber niemals direkt am Boden – ein paar Wal- Hasel- oder Zirbelnüsse oder Bucheckern auslegst, kann es gut sein, dass sie zugreifen. Auch ein Schälchen Wasser tut ihnen gut.
Eichhörnchen verhungern aber auch ohne Zufütterung nicht. Allerdings sterben viele, wenn sie versuchen, aus offenen Regentonnen zu trinken und dann hineinfallen. Meistens kommen sie nicht mehr alleine heraus und müssen ertrinken. Das kannst Du verhindern, indem Du dafür sorgst, dass Regentonnen nicht offen stehen.
Decke die Tonnen mit einem Deckel oder Netz ab oder stelle einen Ast hinein, so dass die Tiere notfalls daran herausklettern können. Mache auch Nachbarn, die offene Regentonnen haben, darauf aufmerksam!
Jede Vogelart hat spezielle Vorlieben. Daher gibt es auch verschiedene Nisthilfen.
Ein einfaches Modell für Halbhöhlenbrüter (Rotkehlchen, Haus- und Gartenrotschwanz, Zaunkönig, Bachstelze) baust Du so:
Du brauchst aus etwa 2 Zentimeter dickem abgelagertem HolzAls erstes nagelst Du die Rückwand an den Boden, dann folgen die Seitenwände mit der niedrigeren Seite vorne oben, dann darauf die Vorderwand und zuletzt kommt das Dach. Bohre ein paar kleine Löcher in den Boden, damit Wasser abfließen kann. Das Dach wasserfest lackieren.
Mithilfe einer Leiste an einen wettergeschützten Ort anbringen, nicht höher als drei Meter über dem Boden.
Weitere Bauanleitungen findest Du im Internet, z.B. hier beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) und bei den Naturdetektiven.
Unzählige Vögel sterben jedes Jahr, weil sie gegen durchsichtige Glasscheiben fliegen, man nennt dies "Vogelschlag". Leider lässt sich das nicht ganz verhindern, weil wir ja keine Häuser ohne Fenster bauen können. Wenn aber an bestimmten Glasfronten besonders häufig Vögel verenden, dann sollte man versuchen, etwas zu unternehmen.
Der Rotmilan ist einer der beeindruckendsten heimischen Greifvögel. Doch ihm geht es immer schlechter: Seit den neunziger Jahren hat die Anzahl der Rotmilane um etwa ein Drittel abgenommen. Höchste Zeit, etwas dagegen zu tun! Besonders in Deutschland muss dem Vogel geholfen werden, denn mehr als die Hälfte aller Rotmilane auf der Welt lebt und brütet hier.
Die Deutsche Wildtier Stiftung kümmert sich mit verschiedenen Projekten um den Schutz des seltenen Greifvogels - und auch Du kannst etwas tun, nämlich die Menschen aufrütteln, ihnen zeigen, um was für ein einzigartiges Tier es sich handelt und weshalb sein Schutz so wichtig ist.
Sprich mit Deinen Lehrern, sag ihnen, dass Du es wichtig findest, den Rotmilan im Unterricht oder im Rahmen einer Projektwoche zu behandeln: Dazu könnt ihr kostenlos den Rotmilan-Koffer der Deutschen Wildtier Stiftung ausleihen, in dem viele spannende Lernmaterialen enthalten sind.
Hier alles weiteren Infos zum Koffer: www.deutschewildtierstiftung.de
Und hier ein kleines Video dazu mit Bauer Kamphenkel: www.youtube.com
Für Hummeln und andere Wildbienen wird es immer schwieriger einen Platz zum Nisten zu finden. Du kannst Ihnen helfen.
Über 60 Prozent der Falterarten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Ihr natürlicher Lebensraum wird durch die Überdüngung von Wiesen und das Entwässern von Feuchtwiesen zerstört. Der Schutz von Schmetterlingen hilft zugleich vielen anderen Wildtieren. Schmetterlinge sind ebenso wie Käfer und andere Insekten Nahrung für heimische Vögel und Fledermäuse. Vor allem mangelt es ihnen an Blühplanzen, darum sollte man das Nahrungsangebot im Garten oder auf dem Balkon für sie erhöhen.
Im Internet, findest Du viele Anleitungen zum Bau eines Schmetterlingshauses. Dies ist ein rechteckiger Holzkasten, der vorne mit senkrechten Schlitzen versehen ist. Er sollte etwa 23 x 13 Zentimeter Grundfläche haben und 30 Zentimeter hoch sein. In der Vorderwand dienen 4 bis 10 Zentimeter lange und 1,5 Zentimeter breite Schlitze als Eingang. Den Kasten füllst Du mit ein paar Zweigen.
Auch Du kannst ein "Naturschutzgebiet" anlegen. Denn schon ein kleiner Blumenkasten kann ein Biotop sein. Vielleicht überlassen Dir Deine Eltern auch ein Stück vom Gemüsebeet oder Du darfst eine Brachfläche in der Umgebung begrünen? (erst um Erlaubnis fragen!) Wie musst Du nun vorgehen?
Die Bestände von 92 Prozent der heimischen Ameisenarten nehmen ab, vor allem wegen der Intensivierung der Landwirtschaft. Dabei sind dies nicht nur faszinierende Tiere, die man gut beobachten kann, sondern sie sind auch sehr nützlich, gerade im Wald. Sie lockern den Waldboden verbreiten Pflanzensamen und sind eine wichtige Nahrungsquelle für andere Tiere z.B. für den Grünspecht und den bestandsgefährdeten Wendehals.
Gerade die hügelbauenden Waldameisen kann man prima beobachten. Aber denk daran, sie nicht zu stören und ihren Hügel nicht zu beschädigen. Wenn Ameisenhügel z.B. durch land- oder forstwirtschaftliche Maßnahmen gefährdet sind, müssen sie von Profis sorgfältig umgesetzt werden. Was Du tun kannst:
Ein vom Auto angefahrenes Reh, eine Taube mit gebrochenem Flügel, verlassene Jungtiere im Frühling – wenn man ein Tier in Not sieht, möchte man helfen, ist doch klar. Doch in den meisten Fällen gilt vor allem: Hände weg! Wildtiere können beißen. Und manchmal schadet ein Eingreifen mehr als es nutzt. Die allermeisten Wildtiere kommen ohne die Hilfe von Menschen aus.
Hier ein paar Tipps, was Du im Notfall tun kannst: